Eigentlich wollte ich damals nur mit einer befreundeten Züchterin, einen Besuch im Zotti - Floppy Zwinger von Katja Schmerfeld und Heidi Wicklein in Petersaurach machen. Meine Bekannte hatte ihre beiden Hündinnen, schwarz und fawn, von Katja und Heidi, und ich wollte mir deren Zucht gerne einmal anschauen...
Sie hatten damals gerade Welpen von Zotti-Floppy Bilberry Blue und Zotti-Floppy Roberta. Die Welpen waren damals ungefähr drei Wochen alt und schon recht munter. Es war Liebe auf den ersten Blick: eine vorwitzige fawn-weisse Hündin hatte mein Herz im Sturm erobert. Als die Kleine dann auch noch am nächsten Morgen vor meiner Tür sass, weil sie aus dem Welpenauslauf geklettert war, hielt ich das für einen Wink des Schicksals. Ich bat Heidi und Katja mir die Hündin für einige Tage zu “reservieren”. Irgendwie musste ich es meinem Mann ja beibringen, dass ich mir noch einen Beardie ausgesucht hatte. Natürlich hatte ich mir schon vorher Gedanken darüber gemacht, das es ganz schön wäre, sich eine eigene kleine Zucht aufzubauen ...Aber mein Mann ahnte nichts von meinen Traum, und so musste ich zu hause erst einmal jede Menge Überzeugungsarbeit leisten, bis mein Mann einwilligte. Im November kam PANSY dann zu uns, sozusagen mein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Sie verstand sich von Anfang an prima mit Crocket, und die beiden waren ein echtes Dream - Team. Pansy war als Welpe ganz schön wild, und alles was ihr unter die kleinen Zähne kam wurde angenagt. Bücher, Schuhe, Zeitungen und Briefe und sogar die Holztreppe musste dran glauben. Von heute auf morgen beschloss PANSY dann erwachsen zu werden, und der Spuk war vorbei.Gott sei Dank, denn mein Mann hatte schon so manches Mal bereut, einem zweiten Beardie zugestimmt zu haben.
PANSY entwickelte sich ganz nach meinen Vorstellungen, sie war einen kräftige, gut gebaute Hündin mit einem wundervollen Gangwerk, das sie stets weitervererbte. Als ich sie 1990 in Frankfurt das erste Mal in der Jüngstenklasse ausstellte, bekam sie nur ein versprechend, da sie einen leichten Rückbiss hatte. In Gedanken sah ich meine Zuchtpläne in weite Ferne entschwinden, aber erfahrene Züchter bestätigten mir, das sich das noch verwachsen könnte. So war es dann auch, mit einem Jahr war das Gebiss dann genauso, wie es sein sollte. Ich stellt PANSY häufiger aus, da es ihr grossen Spass machte, sich im Ring zu präsentieren. Bis auf einige wenige Ausnahmen wurde immer plaziert, und ich war sehr stolz auf sie.
Nun kam der Zeitpunkt, an dem sie ihren ersten Wurf von Crocket haben sollte. Doch die Läufigkeit verstrich, ohne das etwas passierte. Crocket wollte sie gerne decken, sie blieb auch stehen, aber irgendwie klappte es nicht. Ich konsultierte meinen Tierarzt, um herauszufinden was nicht in Ordnung war. Er machte einen Abstrich, doch heraus kam nichts. Zum Glück hielt dann Dr. Viefhues aus Ahlen einen Vortrag in Siegen, der sich mit der Belegung einer Zuchthündin usw. beschäftigte. Ich bombardierte ihn nach dem Vortrag mit Fragen. Wir machten dann einen Termin in seiner Praxis aus, da er sich PANSY gerne einmal anschauen wollte.Er fand auf Anhieb heraus, das Pansy erstens eine massive Scheidenspange hatte, und unser Rüde sie so gar nicht decken konnte, und zweitens dadurch bedingt eine schlimme Blasenentzuündung, die sich schon in Richtung Gebärmutter ausbreitete. Wir behandelten zuerst die Blasenentzündung, die nach ungefähr vier Wochen ausheilte. Danach wurde die Scheidenspange entfernt. Dr.Viefhues war nur verhalten optimistisch was meine Welpenplanung anbelangte. Durch die doch sehr lange Entzündungszeit könnte es etwas länger dauern, bis die Hündin aufnähme. Es klappte dann in der nächsten Hitze auf Anhieb mit dem Deckakt, allerdings erst als Herrchen von der Arbeit nach Hause kam... Damals wusste ich es nicht besser, und Crocket deckte PANSY in den nächsten drei Tagen bestimmt fünf oder sechs Mal. Es klappte dann auch mit dem Nachwuchs und ich war ja so glücklich!
Wir haben Crocket und PANSY nur einmal miteinander verpaart, da zwei Welpen aus dieser Verbindung einen starken Rückbiss hatten. Für PANSY musste ich mir dann andere, passendere Zuchtpartner suchen. Es hat sicher in der Kombination aus beiden Zuchtlinien gelegen, da Crocket und PANSY mit anderen Partnern keine Rückbisse vererbten.
Von ihrem Wesen her, war PANSY ein einmaliger Hund, feinfühlig und sensibel, aber niemals ängstlich, ging sie mit uns durch Dick und Dünn. Sie ist fast 15 Jahre alt geworden, bis auf die letzten Wochen, ohne grosse gesundheitliche Probleme. Sie hat uns in ihren drei Würfen 22 wunderschöne Welpen beschert, von denen die meisten ihre Robustheit und ihr tolles Wesen geerbt haben.
Als es Zeit wurde sie gehen zulassen, war das einer der schlimmsten Momente meines Lebens. Sie konnte nicht mehr aufstehen, und ich war es ihr einfach schuldig sie zu erlösen. Es ist jetzt fast ein Jahr her, aber mir kommen immer noch Tränen, wenn ich an sie denke. Ich habe PANSY einäschern lassen, und ihre Urne hat eine besonderen Platz bei uns. So ist sie immer bei uns, und manchmal rede ich in Gedanken mit ihr. Ich hoffe wir konnten ihr einen Teil der grenzenlosen Liebe, die sie uns entgegengebracht hat, zurückgeben. Sie wird uns unvergessen bleiben. DANKE für fast 15 wunderschöne Jahre mit dir.
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